Universities Allied for Essential Medicines
Universities Allied for Essential Medicines (kurz: UAEM) ist ein Fachschaftsprojekt der Fachschaft Medizin.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
„Make medicines for people, not for profit!“
Das fordern wir, eine von Studenten ins Leben gerufene, internationale non-profit Organisation. Während der vielleicht 15 Sekunden, in denen du diesen Abschnitt liest, sterben fünf Menschen an für uns heilbaren Krankheiten.
- Warum ist das so?
"Access to medicines has become one of humankind’s greatest crises" - Stephen Lewis
Ein Schlagwort ist die „Access-Problematik“. Durch Patente und Monopolstellung weniger Forschungsunternehmen haben Entwicklungsländer einen erschwerten oder gar keinen Zugang zu den Forschungserfolgen in Form von zum Beispiel Medikamenten oder Impfstoffen. Diese sind nämlich schlicht und ergreifend zu teuer. Aber wer denkt, dieses Problem beträfe ihn als Europäer oder Amerikaner nicht, hat weit gefehlt. Auch für Länder der nördlichen Hemisphäre werden Medikamente immer teurer aufgrund der Monopolstellung weniger Forschungsunternehmen die den Preis diktieren (der Kosten für eine 24-Wochen-Therapie gegen Hepatitis C liegt zwischen 87.000 und 100.000 €!).
Des Weiteren liegt es an dem Forschungsschwerpunkt, der oft auf den größtmöglichen Profit und nicht auf den tatsächlichen Bedarf ausgerichtet wird. Dies bezieht sich vor allem auf die sogenannten „Neglected Tropical Diseases (NTD)“, also vernachlässigte Krankheiten. Solche Krankheiten, oft chronisch und von Einzellern oder Würmern ausgelöst, kommen im Gegensatz zu den Big Killern (AIDS, Tuberkulose und Malaria) nur in den Entwicklungsländern vor und es wird nicht nach Medikamenten geforscht, da am Ende der Forschungsarbeit keine kaufkräftigen Kunden zu erwarten sind.
- Was können wir tun?
Der Ansatzpunkt unserer Bemühungen sind Universitäten und öffentliche Forschungseinrichtungen. Hier wird qualitativ sehr hochwertige Forschung betrieben, die im Hinblick auf die Verpflichtung gegenüber dem öffentlichen Interesse weltweit zugänglich sein sollte. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, daran zu erinnern und darauf aufmerksam zu machen, dass ein deutliches Statement für die globale Erschwinglichkeit von Medikamenten und die bedarfsgerechte Forschung seitens der Universitäten und öffentlichen Forschungseinrichtungen einen großen Schritt auf dem Weg in eine gerechtere Welt darstellen. Wir wollen erreichen, dass sie Entscheidungen über Patentrechte oder Forschungsgebiete im Sinne der Nachhaltigkeit treffen. Wie das im Einzelnen aussieht, kannst du im Folgenden erfahren oder du besuchst uns bei einem Treffen.
Forderungen
- Veränderung der Standards und Praktiken bezüglich Patentierung und Lizensierung
- bedarfsgerechte Forschung mit Blick auf die aktuelle weltweite Situation
- Vereinigung der Studierenden weltweit zur Verbesserung der aktuellen Access-Problematik
Projekte
- Europakonferenz 2016 in Berlin
Bei der Europakonferenz treffen sich UAEM-Mitglieder aus ganz Europa. Dieses Jahr wird sie vom 29.04. – 01.05. in Berlin Wedding stattfinden.
- Access To Medicine Week (A2M-Week)
Während der internationalen A2M-Week organisieren Studenten weltweit in ihren Heimatstädten Events, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Verfügbarkeit von Medikamenten und medizinischem Wissen zu schärfen.
- Score Card
Die Score Card dient als Ranking von Universitäten auf der ganzen Welt gemessen an ihrer Forschung an vernachlässigten Krankheiten und könnte mit „PISA für den Global Health Bereich“ verglichen werden. In Deutschland erstellen wir die Score Card für medizinische Fakultäten in den Bereichen „innovation, access, empowerment“ mit jeweiliger deskriptiver Analyse. Besonders liegt uns auch die konstruktive Kritik am Herzen, denn bei unserer Arbeit steht das lösungsorientierte Denken immer im Vordergrund.
- R&D-Agreement
R&D steht für Research and Development. Wir wollen bewirken, dass ein verbindliches globales R&D-Agreement als Punkt in die Verhandlungen der WHO-Mitglieder im März 2016 in Genf aufgenommen wird. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein sign-on-letter gestartet, den so viele (namhafte) Forscher wie möglich unterschreiben sollen. Wenn dort entschieden wird, an einem R&D-Agreement zu arbeiten, wird es auf der 69. World Health Assembly im Mai 2016 diskutiert werden. Mit diesem Agreement sollen der offene Zugang zu Medikamenten, Forschung und Wissen, der ungehinderte Austausch sowie die Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstitutionen weltweit verbindlich geregelt und strukturiert werden. Ein lange schon überfälliges Thema, das uns alle betrifft.
- social media Kampagnen (follow us on twitter!)
Indem wir auf social media Plattformen wie zum Beispiel twitter präsent sind, wollen wir unsere Arbeit bekannt machen und öffentlich Einfluss gewinnen, indem wir so viele Menschen wie möglich auf die von uns angesprochenen Probleme aufmerksam machen. Momentan läuft beispielsweise eine „post-it-note-Aktion“. Schaut doch mal vorbei und retweetet, was das Zeug hält!
- Neglected Disease of the month
Regelmäßig wird eine vernachlässigte Krankheit vorgestellt, indem eine Uni Anschauungsmaterial entwirft, an die anderen Chapter weiterleitet und dieses dann ausgehangen wird.
- Zusammenarbeit mit GandHI
Gemeinsam mit dem Projekt GandHI (Globalisation and Health Initiative), das auch in unserer Fachschaft vertreten ist, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, Global Health deutschlandweit mehr in der Lehre zu etablieren. Dazu haben wir beispielsweise die Idee entwickelt, dass Global Health als fester Punkt im Curriculum verankert werden soll und es wird eine Liste bzw. ein Ranking mit Dozenten erstellt, die sich auf den Bereich spezialisiert haben. In diesem Sinne arbeiten wir auch mit der bvmd („Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland“) und IPPNW („International Physicians for the Prevention of Nuclear War“) zusammen.
- Deutschlandkonferenz 2016 in Aachen
Einmal pro Semester findet eine Deutschlandkonferenz statt. An einem Wochenende treffen sich Mitglieder der jeweiligen Chapter (Lokalgruppen) in einer Stadt, um sich auszutauschen, zu vernetzen, die interne Organisation zu regeln und neue Ideen zu entwickeln. Natürlich bleibt auch viel Zeit für das gegenseitige Kennenlernen und für gemeinsames Feiern. Dieses Jahr fand die Deutschlandkonferenz vom 29. - 31.01.2016 in Aachen statt.
Mitmachen
Wenn dein Interesse geweckt ist, dann hast du viele verschiedene Möglichkeiten, dich bei UAEM zu engagieren. Schau dir unsere Projekte an und überlege, welche dich besonders ansprechen. Wir sind in Arbeitsgruppen (auch deutschland- und europaweit) organisiert und du kannst selbst entscheiden, in welchem Maße du dich einbringen möchtest. Gerne kannst du mit uns in Kontakt treten und Näheres über unsere Arbeit und interne Organisation erfahren. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied!
Kontakt
Email: uaem.aachen@gmail.com