Modellstudiengang Medizin: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Modellstudiengang Medizin''' Aachen wurde im [[Semester|Wintersemester]] 2003/2004 eingeführt und stellt inzwischen die einzige Form des Medizinstudiums an der RWTH Aachen dar.
 
Der '''Modellstudiengang Medizin''' Aachen wurde im [[Semester|Wintersemester]] 2003/2004 eingeführt und stellt inzwischen die einzige Form des Medizinstudiums an der RWTH Aachen dar.
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== Hintergrund ==
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Vor einigen Jahren wurde in die Ärztliche Approbationsordnung (ÄAppO) eine sogenannte Modellstudiengangsklausel eingefügt, die den Universitäten die Möglichkeit gab, neue Curricula für Medizinische Studiengänge zu realisieren.
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Die Idee stand vor dem Hintergrund, dass viele an der Lehre beteiligten die Trennung von Vorklinik und Klinik nicht für sinnvoll hielten. In dieser Klausel wurde zum Beispiel verankert, dass man nicht mehr zwangsweise das Physikum als Staatsprüfung absolvieren muss, um später seine Approbation zu bekommen.
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In Aachen wurde daraufhin unter den Fittichen von Professor Kaufmann ein Modellstudiengang entwickelt, der praxisorientiert, patientennah und interdisziplinär sein sollte.
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Heraus kam unser Aachener Modellstudiengang. Die Idee war, die vielen Fächer nicht im Einzelnen zu unterrichten (wie z.B. die Anatomie des gesamten Körpers in 4 Semestern), sondern anhand von Organsystemblöcken stückchenweise zu behandeln und dort miteinander zu verknüpfen (z.B. Anatomie des Herzens mit der Kreislaufphysiologie).
  
 
== Unterschiede zum Regelstudium ==
 
== Unterschiede zum Regelstudium ==
 
Anders als im Regelstudiengang wird im Modellstudiengang Aachen von Anfang an viel Wert auf die Verzahnung von Theorie und Praxis gelegt. So starten Studienanfänger mit einem mehrwöchigen Unterricht in Notfallmedizin in ihr Studium, bevor sie sich den naturwissenschaftlichen Grundlagen wie [[Biologie]], [[Chemie]] und [[Physik]] widmen.
 
Anders als im Regelstudiengang wird im Modellstudiengang Aachen von Anfang an viel Wert auf die Verzahnung von Theorie und Praxis gelegt. So starten Studienanfänger mit einem mehrwöchigen Unterricht in Notfallmedizin in ihr Studium, bevor sie sich den naturwissenschaftlichen Grundlagen wie [[Biologie]], [[Chemie]] und [[Physik]] widmen.
Ab dem dritten Semester findet der Unterricht in [[Systemblock|Systemblöcken]] statt, in denen die [[Anatomie]], [[Physiologie]] und [[Pathologie]], sowie die verschiedenen Fachdisziplinen eines Organsystems behandelt werden.  
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Ab dem dritten Semester findet der Unterricht in [[Systemblock|Systemblöcken]] statt, in denen die Anatomie, Physiologie und Pathologie, sowie die verschiedenen Fachdisziplinen eines Organsystems behandelt werden.  
  
 
== Studienablauf ==
 
== Studienablauf ==
* 1. & 2. Semester: Homogenisierung (Naturwissenschaften, [[Interdisziplinäre Propädeutik der Organsysteme|IPO]] 1&2, etc.); danach Erwerb der ''Minimal erforderlichen Kompetenz''
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=== 1. & 2. Semester: Homogenisierung ===
* 3. - 6. Semester: [[Systemblock|Systemblöcke]]; danach [[Ärztliche Basisprüfung]]
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;(Naturwissenschaften, [[Interdisziplinäre Propädeutik der Organsysteme|IPO]] 1&2, etc.); danach Erwerb der ''Minimal erforderlichen Kompetenz''
* 7. - 10. Semester: klinischer Abschnitt, [[Freisemester]], [[Blockpraktikum]]; danach schriftliches Staatsexamen
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Unter dem Ersten Studienabschnitt schließen sich die ersten 2 Semester zusammen. Hier werden nach dem 3-wöchigen Notfallmedizinblock, der mit viel Praxis einen tollen Start ins Studium bietet, die Grundkenntnisse in Chemie und Zellbiologie gelehrt. Physik wird genauso gelesen, wobei in späteren Semestern passend zu den Organsystemblöcken weitere Themen abgearbeitet werden (z. B. Optik und Akustik im Systemblock Sinnesorgane).
* 11. & 12. Semester: [[Praktisches Jahr]]
 
  
Die verschiedenen Abschnitte im Studium werden durch die [[Jahrgangskoordinator]]en betreut.
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=== 3. - 6. Semester: [[Systemblock|Systemblöcke]] ===
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;danach [[Ärztliche Basisprüfung]]
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Die Organsystemblöcke (insgesamt 12 an der Zahl) werden im 2. Studienabschnitt (ab dem 3. Semester) gelehrt.
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Hier werden dann auch schon Basiskenntnisse der klinischen Themen vermittelt ( EKG eines Herzinfarktes und die operative Versorgung von verengten Koronararterien zusammen mit der Anatomie).
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Die Systemblöcke sind nach der Reihenfolge: Bewegungsapparat, Herzkreislauf, Atmung, Blut und Abwehr, Nervensystem, Psyche, Verdauungsapparat und Leber, Harn- und Geschlechtsorgane (liebevoll auch HuGo genannt), Endokrinologie, Haut, Sinnesorgane.
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Nach dem 6. Semester wird all das Wissen aus den Systemblöcken dann in der [[Ärztliche Basisprüfung|Ärztlichen Basisprüfung (ÄBP)]] abgefragt. Wie ihr merkt gibt es in Aachen kein Physikum. Die ÄBP ist also ein ähnlicher Lernaufwand, wobei die Inhalte natürlich überhaupt nicht vergleichbar sind.
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Danach fängt der 3. Studienabschnitt (ab 7. Semester) mit Fächern wie Allgemeinmedizin, Onkologie, Rechtsmedizin, Orthopädie/Unfallchirurgie und den Systemblöcken Altern und Wachstum/Pädiatrie an. Das 8. oder 9. Semester stehen euch dann Blockpraktika in den verschiedenen Kliniken bevor, bei denen man die weiteren klinischen Inhalte auch praktisch vertiefen kann. Diese sind immer in Wochen unterteilt, sodass man eine Woche in der Kardiologie, eine Woche in der Orthopädie usw. Praktikum macht.
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Das jeweils andere Semester (8. oder 9.) steht euch dann als wundervolles Freisemester zur Verfügung, um eure Doktorarbeit auszuarbeiten, oder einfach mal ins Ausland zu gehen (ob als Reisende oder Praktikanten, könnt ihr euch selber aussuchen).
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Im 10. Semester stehen auf dem Stundenplan Fächer wie Arbeits- und Sozialmedizin der Klinische Kompetenzkurs, Geschichte Theorie und Ethik der Medizin, alternative Medizin, Naturheilverfahren, Rehabilitation und Public Health. Im Anschluss an das 10. Semester folgt der schriftliche Teil des Staatsexamens (M2 neu).
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Dann steht  noch das Praktische Jahr (11.-12. Semester) an, und danach dürft ihr schon für den mündlichen Teil des Staatsexamens pauken. Geht ganz schön schnell, wa?
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Ansprechpartner für studentische Belange sind die [[Jahrgangskoordinator]]en des jeweiligen [[Studienabschnitt]]s.
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Das Sekretariat des Modellstudiengangs Medizin befindet sich im [[MTI]] in Raum 113 und ist von Frau Heiliger besetzt.
  
 
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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2015, 07:09 Uhr

Der Modellstudiengang Medizin Aachen wurde im Wintersemester 2003/2004 eingeführt und stellt inzwischen die einzige Form des Medizinstudiums an der RWTH Aachen dar.

Hintergrund

Vor einigen Jahren wurde in die Ärztliche Approbationsordnung (ÄAppO) eine sogenannte Modellstudiengangsklausel eingefügt, die den Universitäten die Möglichkeit gab, neue Curricula für Medizinische Studiengänge zu realisieren.

Die Idee stand vor dem Hintergrund, dass viele an der Lehre beteiligten die Trennung von Vorklinik und Klinik nicht für sinnvoll hielten. In dieser Klausel wurde zum Beispiel verankert, dass man nicht mehr zwangsweise das Physikum als Staatsprüfung absolvieren muss, um später seine Approbation zu bekommen.

In Aachen wurde daraufhin unter den Fittichen von Professor Kaufmann ein Modellstudiengang entwickelt, der praxisorientiert, patientennah und interdisziplinär sein sollte.

Heraus kam unser Aachener Modellstudiengang. Die Idee war, die vielen Fächer nicht im Einzelnen zu unterrichten (wie z.B. die Anatomie des gesamten Körpers in 4 Semestern), sondern anhand von Organsystemblöcken stückchenweise zu behandeln und dort miteinander zu verknüpfen (z.B. Anatomie des Herzens mit der Kreislaufphysiologie).

Unterschiede zum Regelstudium

Anders als im Regelstudiengang wird im Modellstudiengang Aachen von Anfang an viel Wert auf die Verzahnung von Theorie und Praxis gelegt. So starten Studienanfänger mit einem mehrwöchigen Unterricht in Notfallmedizin in ihr Studium, bevor sie sich den naturwissenschaftlichen Grundlagen wie Biologie, Chemie und Physik widmen. Ab dem dritten Semester findet der Unterricht in Systemblöcken statt, in denen die Anatomie, Physiologie und Pathologie, sowie die verschiedenen Fachdisziplinen eines Organsystems behandelt werden.

Studienablauf

1. & 2. Semester: Homogenisierung

(Naturwissenschaften, IPO 1&2, etc.); danach Erwerb der Minimal erforderlichen Kompetenz

Unter dem Ersten Studienabschnitt schließen sich die ersten 2 Semester zusammen. Hier werden nach dem 3-wöchigen Notfallmedizinblock, der mit viel Praxis einen tollen Start ins Studium bietet, die Grundkenntnisse in Chemie und Zellbiologie gelehrt. Physik wird genauso gelesen, wobei in späteren Semestern passend zu den Organsystemblöcken weitere Themen abgearbeitet werden (z. B. Optik und Akustik im Systemblock Sinnesorgane).

3. - 6. Semester: Systemblöcke

danach Ärztliche Basisprüfung

Die Organsystemblöcke (insgesamt 12 an der Zahl) werden im 2. Studienabschnitt (ab dem 3. Semester) gelehrt. Hier werden dann auch schon Basiskenntnisse der klinischen Themen vermittelt ( EKG eines Herzinfarktes und die operative Versorgung von verengten Koronararterien zusammen mit der Anatomie). Die Systemblöcke sind nach der Reihenfolge: Bewegungsapparat, Herzkreislauf, Atmung, Blut und Abwehr, Nervensystem, Psyche, Verdauungsapparat und Leber, Harn- und Geschlechtsorgane (liebevoll auch HuGo genannt), Endokrinologie, Haut, Sinnesorgane. Nach dem 6. Semester wird all das Wissen aus den Systemblöcken dann in der Ärztlichen Basisprüfung (ÄBP) abgefragt. Wie ihr merkt gibt es in Aachen kein Physikum. Die ÄBP ist also ein ähnlicher Lernaufwand, wobei die Inhalte natürlich überhaupt nicht vergleichbar sind.

7. - 10. Semester: Klinischer Abschnitt, Freisemester, Blockpraktikum

Danach schriftliches Staatsexamen (M2 neu)

Danach fängt der 3. Studienabschnitt (ab 7. Semester) mit Fächern wie Allgemeinmedizin, Onkologie, Rechtsmedizin, Orthopädie/Unfallchirurgie und den Systemblöcken Altern und Wachstum/Pädiatrie an. Das 8. oder 9. Semester stehen euch dann Blockpraktika in den verschiedenen Kliniken bevor, bei denen man die weiteren klinischen Inhalte auch praktisch vertiefen kann. Diese sind immer in Wochen unterteilt, sodass man eine Woche in der Kardiologie, eine Woche in der Orthopädie usw. Praktikum macht. Das jeweils andere Semester (8. oder 9.) steht euch dann als wundervolles Freisemester zur Verfügung, um eure Doktorarbeit auszuarbeiten, oder einfach mal ins Ausland zu gehen (ob als Reisende oder Praktikanten, könnt ihr euch selber aussuchen).

Im 10. Semester stehen auf dem Stundenplan Fächer wie Arbeits- und Sozialmedizin der Klinische Kompetenzkurs, Geschichte Theorie und Ethik der Medizin, alternative Medizin, Naturheilverfahren, Rehabilitation und Public Health. Im Anschluss an das 10. Semester folgt der schriftliche Teil des Staatsexamens (M2 neu).

11. & 12. Semester: Praktisches Jahr

Dann steht noch das Praktische Jahr (11.-12. Semester) an, und danach dürft ihr schon für den mündlichen Teil des Staatsexamens pauken. Geht ganz schön schnell, wa?

Ansprechpartner

Ansprechpartner für studentische Belange sind die Jahrgangskoordinatoren des jeweiligen Studienabschnitts.

Sekretariat

Das Sekretariat des Modellstudiengangs Medizin befindet sich im MTI in Raum 113 und ist von Frau Heiliger besetzt.

Weblinks


Diese Seite wurde Korrektur gelesen. Zum Zeitpunkt des Lektorats befanden sich nach Meinung des Lektors keine Fehler im Artikel. Gegengelesen von/am: --Matthias (Diskussion) 09:09, 23. Okt. 2015 (CEST)